Kalium = Potassium
Kalium – ein vielseitiges Elektrolyt
Der Mineralstoff Kalium war früher unter dem Begriff Potassium bekannt. Im Englischen wird er sogar heute noch Potassium genannt. Hier ist schon die Verwandtschaft zu dem alten, jedoch immer noch gebräuchlichen Wort „Pottasche“ herauszuhören – ein anderes Wort für Kaliumkarbonat.
Dieser Mineralstoff kommt im Körper als elektrisch geladenes Ion vor. Er befindet sich überwiegend im Zellinneren. Lediglich ein kleiner Teil – etwa 2% dieses Mineralstoffes – ist auch im Extrazellularraum zu finden. Dafür befindet sich in den Zellen weniger Natrium als im Raum außerhalb der Zellen. In der Regel wird aufgrund dieses Gleichgewichtes ein sogenanntes Ruhepotential aufrechterhalten. Erst mit dem Einströmen von Natrium-Ionen in die Zelle, kommt es zum Aktionspotential. Dabei verlassen vermehrt Kalium-Ionen das Innere der Zelle. Hierdurch können Signale von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden. Dies dauert jedoch nur wenige Millisekunden. Danach diffundieren die Kalium-Ionen erneut in das Zellinnere, während die Natrium-Ionen aus der Zelle in den extrazellulären Raum zurückkehren. Damit kehrt die Zelle wieder in den Ruhezustand zurück.
Dieses Elektrolyt ist also für das Aufrechterhalten der elektrischen Spannung innerhalb der Zelle sowie für die Signalweiterleitung zwischen den Zellen unerlässlich. Gleichzeitig sorgt dieses positiv geladene Ion für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks – Basis für einen optimal funktionierenden Flüssigkeitshaushalt im Zellinneren.
Auch für die Regulation des pH-Wertes ist ein ausreichend hoher Kaliumspiegel wichtig. Nach einem starken Anstieg des pH-Wertes kommt es zu einem Ionenaustausch, durch welchen das Elektrolyt vermehrt in das Zellinnere eingeschleust wird. Daraus folgt, dass der Organismus bei einem Kaliumdefizit nicht in der Lage ist, einen zu hohen pH-Wert zu regulieren.
Weitere Funktionen von Kalium
Auch für die normale Muskelfunktion wird der Mineralstoff benötigt. Dies betrifft sowohl die gesamte Skelettmuskulatur als auch das Herz, bei welchem es sich ebenfalls um einen Muskel handelt.
Das Elektrolyt ist auch hier nötig, damit die Signalübertragung von Muskelzelle zu Muskelzelle reibungslos funktionieren kann. Es ist ebenfalls wichtig, damit die Zellen nach einem Erregungszustand wieder in den Ruhemodus kommen und nach einem Aktionspotenzial wieder in das Zellinnere strömen können. Das Nervensystem benötigt für diese Funktion ebenfalls ausreichend Kalium. Zum Aufrechterhalten dieses Gleichgewichts zwischen Erregungszustand und Ruhemodus sind die Elektrolyte Natrium und Kalium auch hier von großer Bedeutung.*
Der Mineralstoff kann indirekt sogar den Blutdruck senken, wie Studien unlängst belegten.**
In einer Meta-Analyse US-amerikanischer Wissenschaftler wurden 33 Studien überprüft und bewertet. Es nahmen insgesamt 2609 Probanden an diesen Studien teil.
Das Ergebnis dieser Analyse überraschte: Die Auswertung der Studien ergab, dass eine Nahrungsergänzung mit Kalium-Salzen eine signifikante Senkung des Blutdrucks unterstützen kann. Sowohl beim systolischen als auch beim diastolischen Druck konnte eine Drucksenkung um mehrere mmHg erreicht werden.
Kaliumcitrat und seine Vorteile
Für eine zusätzliche Kaliumversorgung stehen entsprechende Tabletten zur Verfügung, die Kaliumchlorid enthalten. Doch auch eine andere Kaliumverbindung – das Kaliumcitrat – hat sich mittlerweile einen Namen gemacht. Denn das Kaliumsalz der Zitronensäure kann der Organismus besonders leicht aufnehmen. Es wird zudem innerhalb kürzester Zeit in Bicarbonat und Kohlendioxid umgewandelt. Beide Bestandteile entfalten im Körper eine ausgesprochen alkalische, also entsäuernde Wirkung. Dabei verbindet sich dieses Kaliumsalz mit dem Zuviel an Säure im Körper, wodurch einfache Zitronensäure entsteht. Die so entstandene Zitronensäure wird dann über Niere und Leber wieder verstoffwechselt.*** Einen Überschuss dieses Kaliumsalzes aus der Zitronensäure wird einfach mit dem Urin wieder ausgeschieden. So kann es keinesfalls zu einer Überdosierung kommen. Dieses zitronensaure Kaliumsalz gibt es ebenfalls in Form von Tabletten. Mit diesen kann der Organismus also auf sanfte, aber effektive Weise positiv unterstützt werden. Zusätzlich entfaltet der enthaltene Kalium-Komponenten neben weiteren Eigenschaften auch seinen für die Muskelfunktion und das Nervensystem unerlässlichen Effekt.
Quellen:
* Kalium
** Nahrungsergänzung: Kalium kann Blutdruck senken
*** Kaliumcitrat zur Entsäuerung